Im Jahr 2022 wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. Aber was genau ist Nachhaltigkeit ?
>> Nachhaltig handeln bedeutet, dass man beim Verbrauch von Rohstoffen und anderen Schätze der Erde auf die nachfolgenden Generationen Rücksicht nimmt. Man verbraucht nicht mehr, als auch nachwachsen kann. >>
Auch für mich bewegt sich der Blick in die Zukunft und der Umgang mit Material, Energie und Kraft. Im Haushalt oder privat ist das ja nicht so schwer, das Netz ist voll mit guten Tips und Ratschlägen. In den Städten schießen Unverpacktläden aus dem Boden und der Obsthändler um die Ecke benötigt gar kein Plastik um seine Ware zu verkaufen. Wir registrieren zunehmend mehr Elektroautos, die Welt wird grüner.
Zumindest arbeiten wir daran und verbessern uns in kleinen Schritten. Willige tragen Ihren Beitrag dazu und auf dem Weg entdecken wir neue Technologien und werden verantwortungsvoller.
Ich habe mir lange Gedanken gemacht stitchbully nachhaltiger zu gestalten. An welchen Stellschrauben im Bestellvorgang, während der Produktion und dem Versand kann ich arbeiten und Verbesserungen erzielen. Dazu betrachte ich den aktuellen Ist Zustand: Bereits die Geburtsstunde dieser Marke 2004 war für mich völlig klar, aus natürlichen Material in Handarbeit ein perfekt angepasstest Produkt zu schaffen. Damit hatte ich von vorn herein großen Erfolg und das wiederum zeigt mir, dass es da draußen auch Kund*innen sind, die genau so ein Angebot suchen. Die ersten Hundeoutfits habe ich aus reiner Baumwolle gefertigt. Es sind meine Bandanas und Hundehalstücher, die entweder bestickt oder nach Kundenwunsch genäht werden. Darauf folgten Halsbänder mit Baumwollummantelung und Kuschelkissen oder Decken für Hunde aus Baumwolle mit Dinkelspelzfüllung oder Baumwoll-Molton. Viele Kund*innen begleiten mich seither und es bereitet mir wirklich Freude, dass meine Arbeit geschätzt wird und auch zur Reparatur oder Anpassung den Weg wieder zu mir findet. Ein ziemlich cooles Gefühl, wenn es Leute gibt, die tatsächlich so ticken, wie man selbst (:
Natürlich habe ich die ersten Kund*innen so im Umkreis zum bayrischen Weißwurstäquators kennen gelernt und auf Messen und Gartenausstellungen oder Homeparties richtig coole Vierbeiner getroffen. Das spricht sich auch in den Norden, nach Österreich und die Schweiz weiter und im Laufe der Zeit kamen zunehmend Anfragen für das perfekte Hundegeschirr dazu. Ich merkte schnell, dass die Ware von der Stange oft gar nicht so richtig sitzt und ähnlich wie beim Maßschneider angepasst werden muss. Unsere Lebenslagen sind ja ähnlich wechselnd wie beim Hund, also OPs, Alter, Verletzungen und Krankheiten können da schon mal das ein oder andere Gewicht verändern oder Sonderanfertigungen verlangen. Darauf ist die Massenproduktion einfach nicht eingestellt. Geht uns ja genau so, oder? Verlierst Du ein Bein durch einen Unfall, hängen im nächsten Laden ja auch nicht tausende einbeiniger Jeans zur Auswahl. Und jeder der schon eine starke Gewichtsschwankung hinter sich hat, kann ein Lied davon singen, wie anstrengend ein Kleiderschrank durchgewechselt werden muss. Meinen Kund*innen bin ich dafür dankbar; sie haben mit vollem Vertrauen gezeigt, was die Tierwelt wirklich braucht.
In Nürnbergs Umgebung düse ich damit seit 2013 mit meinem Elektroauto direkt zu meinen Kund*innen und vermesse die Wegbegleiter und passe an. Für Kund*innen aus weiter entfernten Regionen gibt es seit 2011 einen Service mit meinen Mustergeschirren. Sobald ich die ungefähre Größe weiß, sende ich im wiederverwendbaren Umschlag ein einstellbares Mustergeschirr zu. Es kann in Ruhe angepasst und probiert werden. Wenn die richtige Einstellung gefunden ist, kommt es im gleichen Umschlag wieder zurück ins Atelier. Ab dort erarbeite ich mit meinen Kund*innen dann das passende Muster und die Maße wandern in eine Hunde-Kunden-Datei auf Papier – so ist ein Nachbestellen zur entsprechenden Jahreszeit oder in aktuellen Trendfarben schneller umsetzbar.
Versendet wird fast alles mit der deutschen Post. Die machen einen guten Job und haben ihre Lieferungen bekanntlicherweise schon länger auf dem Fahrrad verübt – das find ich, ist die beste Lösung für einen niedringen Co2-Ausstoß.
Der Ist – Zustand schneidet gar nicht so schlecht ab und ich stelle mich zufrieden damit ein, jetzt Verbesserungen zu suchen. 2020 hat aufgrund der Maskenproduktion zur Pandemiebekämpfung eine Veränderung verlangt. Mir ist Material in die Hände gewandert, an das ich mich vorher nicht versucht hätte. Es gab ja auch keinen Bedarf daran. Natürlich mitunter auch deshalb nicht, weil wir letztendlich das wollen, was uns im Laden oder im Geschäft präsentiert wird. Zum einen habe ich Wollwalk aus Schurwolle als Futtermaterial und Baumwollfilz, beides von deutschen Lieferanten entdeckt . Walk ist in bunten Farben erhältlich, wärmt auf natürliche Weise, ohne dass man dabei ins Schwitzen kommt. Aus Baumwollfilz fertige ich Taschen für die Hunde-Besitzer*innen, Halsbänder und Geschirre. Ein ziemilch reißfestes und langlebiges Material, einfach zu reinigen – einfach genial!
Ich bin gespannt, welche Ideen mir die Zukunft noch bringt – wie sich unsere Welt verbessert und welchen Beitrag stitchbully dazu leisten kann. Du auch?
Vielen Dank fürs Lesen – ich hoffe, der Beitrag hat Dir gefallen!
Liebe Grüße aus Nürnberg aus dem Atelier für Slow-Fashion
Steffi von stitchbully